Es gibt verschiedene Denkmuster, mancher glaubt, Natur ist nur dort, wo
der Mensch nicht ist oder war. Andere halten den Menschen für die Krone
der Schöpfung, also für einen bestimmenden Teil der Natur. Andere sehen
den Menschen als gleichwertigen Bestandteil der Natur an. Daraus ergeben
sich natürlich auch unterschiedliche Pflichten und Forderungen für die
Menschheit: Halte ich Menschen für einen Störfaktor in der Natur, muss
ich natürlich größtmögliche Zurückhaltung fordern, Natur schützen und
abkapseln, Reservate und Schutzzonen schaffen, den menschlichen Einfluß
so gering wir möglich halten. Das kann in meinen Augen nur inkonsequent
gehandhabt werden, sonst müssten die Menschen sich ja selbst von der
Erdoberfläche tilgen, dann wäre die Störung beseitigt. Als
gleichwertiger Teil der Natur kann man sich nur bezeichnen, wenn man
moralische Erwägungen beiseite lässt. Der Mensch als Tier unter vielen
anderen Tieren. Ich weiß nicht so recht, für mich ist das unrealistisch.
Die Menschheit ist durch Ihre Denkfähigkeit zum Einen zu Dingen (also
Einflußfaktoren zu schaffen) fähig, die kein Tier je schaffen würde udn
zum Anderen zum Vorausplanen fähig und darüber hinaus durch moralische
Überlegungen gebunden. Das verpflichtet in meinen Augen dazu, die Folgen
unseres Handelns genauer zu überdenken und die Natur auf der Erde mit
Respekt zu behandeln. Zum einen, weil wir uns sonst selbst das Wasser
abgraben. Die Natur wird weiterexistieren, auch in der Wüste gibt es
Leben. Nach den größten Katastrophen existiert die Natur weiter. Nur für
den Menschen wird es evtl. nicht mehr ganz so gemütlich sein :-). Also
rein funktional unser eigenes Überleben auch in der Zukunft sichern. Zum
anderen die Verantwortung für anderes Leben mitzutragen. Hier gibt es
sicher verschiedene Maßstäbe, wie die Diskussionen zwischen
"Gesamt-Weltretter-Nachhaltigkeit-Ökos" und moderaten Naturschützern
immer wieder zeigen. Persönlich glaube ich, wir brauchen ein Gesamtpaket
an Naturschutz das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht statt
auf Gefühlen. Was nützt es, geschützte Arten oder Eisbärenbabys in Zoos
hochzupäppeln während ich draußen Lebensräume und -bedingungen im großen
Stil vernichte? Wir spenden für die süßen Pandabären, versiegeln im
großen Maßstab Flächen im eigenen Land. Wir müssen nicht nur die Hebel
bewegen, die am leichtesten zu drehen sind (sich am besten verkaufen
lassen), sondern die, die die besten (und nachhaltigsten) Ergebnisse
bringen.